Honig
hat den Menschen schon lange vor der Entdeckung des Zuckers als Süßungsmittel gedient. Und anders als dieser noch nie unter Imageproblemen gelitten. Schon immer stand er hoch im Kurs – als Süßungsmittel, Götterspeise, Aphrodisiakum oder Heilmittel.
So entsteht Honig
Manche Honigsorten wirken bei der Behandlung oberflächlicher Wunden und Infektionen effektiver als Antibiotika. Forscher der Universität of Sydney zeigten, dass die Bienenprodukte selbst gegen multiresistente Bakterien helfen.
Wie entsteht Honig? Für die Gewinnung von Honig müssen die Bienen drei bis fünf Millionen Blüten anfliegen, um Nektar für ein kg Honig zu sammeln. Das sind rund 60.000 Ausflüge vom Bienenstock zu den Blüten und zurück – was einer Flugstrecke von sechs Erdumrundungen entspricht. Zunächst saugt die Sammelbiene mit ihrem Rüssel den Nektar aus den Blüten oder nimmt Honigtau auf und speichert diese in der Honigblase. Auf dem Weg zum Bienenstock beginnt die Umwandlung der Flüssigkeit durch Zugabe von körpereigenen Säften in Honig. Bevor der Honig in den Zellen der Waben eingelagert wird, muss der Anteil an Wasser verdunsten. Die Stockbienen schlagen dafür den Honigtropfen hin und her, saugen ihn immer wieder auf und lassen ihn austreten. So wird der wasserhaltige Nektar eingedickt und mit Enzymen angereichert.
Viel mehr als Zucker!
Etwa siebenmal muss eine Biene rund um die Erde fliegen und dabei von drei bis fünf Millionen Blüten Nektar und Honigtau sammeln und verarbeiten, damit wir ein Kilogramm Honig bekommen. Doch Honig ist nicht nur produktionstechnisch außergewöhnlich und mit keinem anderen Lebensmittel vergleichbar. Es gibt viele Hinweise auf eine gesundheitsfördernde, sogar therapeutische Wirkung. Nicht zuletzt ist auch der Geschmack der verschiedenen Honigsorten unvergleichlich.
Der Hauptbestandteil von Honig sind mit 75 % verschiedene Zuckerarten (38 % Fruchtzucker, 31 % Traubenzucker und kleine Mengen an 20 verschiedenen Di- und Oligosaccharide). Die Zusammensetzung der verschiedenen Zuckerarten bewirkt, dass Honig eine mind. 25 % höhere Süßkraft als Rübenzucker hat. Bei Verwendung von Honig lässt sich also die gleiche Süße mit weniger Menge (und Kalorien) erreichen. Wasser ist mit rd. 18 % der mengenmäßig zweitwichtigste Inhaltsstoff von Honig. Die 0,2 bis 2 % Eiweiß sind nicht ernährungsrelevant. Interessant ist jedoch die Vielfalt an Enzymen (u.a. Alpha-Glucosidasen, Alpha- und Beta-Amylasen, Glucoseoxidase, Katalase, saure Phosphatase, Invertase), die in Honig zu finden sind. Glucoseoxidase etwa spaltet Traubenzucker zu Gluconsäure und Wasserstoffperoxid. Dieser Vorgang unterstützt die Haltbarkeit von Honig im Bienenstock und erzeugt eine bakterienhemmende Wirkung. Ebenso wurde eine große Anzahl an Vitaminen und Mineralstoffen in Spuren in Honig nachgewiesen. Weiters findet man in Honig organische Säuren und über 200 bisher identifizierte Aromastoffe, die für den honigtypischen Geruch und Geschmack verantwortlich sind. Nicht zuletzt sind sekundäre Pflanzenstoffe aus den Trachtpflanzen (v.a. Phenolsäuren, Flavonoide) in Honig nachgewiesen worden.
Honig lässt sich prima einfrieren.
Wenn Sie also das nächste Mal bei einem Honigbauern vorbei kommen, greifen Sie ruhig ordentlich zu.
Honig, der längere Zeit steht, wird fest. Eine Rückverflüssigung ist ohne Qualitätsverlust möglich. Dazu erwärmen Sie den Honig im Wasserbad vorsichtig bei maximalen Temperaturen von 40°C.